Ein Paradigmenwechsel sei es, so Professor Dr. Marc Horlitz, Chefarzt der Kardiologie im Krankenhaus Porz. Politische Vorgaben würden eine verstärkte Ambulantisierung fordern – so auch in der Kardiologie. Und das Krankenhaus Porz habe seine Hausaufgaben mehr als erfüllt.
Für die Kardiologie bedeutet das auch die Einrichtung einer gänzlich neuen Kardio-Lounge. Ein Raum, der medizinische Betreuung und Sicherheit und zugleich ein wenig Heimeligkeit bieten solle, so Medizinerin Dr. Petra Weßling. Sie hat das Projekt zur Einrichtung des speziellen Aufenthaltsraums umgesetzt. Zwischen zwei und sechs Stunden, je nach vorherigem ambulanten Eingriff, verbringen Patientinnen der Kardiologie im Raum. Und das in bequemen Sesseln, wenn medizinisch möglich, mit Verpflegung und unter medizinischer Beobachtung.
In den USA und Australien sei eine verstärkte Ambulantisierung schon länger ein Standard. Unter Gesichtspunkten der Sicherheit für die Patientinnen sei dies möglich. Dennoch müssten ein paar Anforderungen erfüllt werden. So dürften die Behandelten etwa nicht alleine Abreisen. Auch eine Nacht danach ohne Person an der Seite sei nicht möglich, erklärt Weßling.
Am Porzer Krankenhaus kann etwa das Einsetzen von Herzschrittmachern oder auch eine sogenannte Kardioversion bei Vorhofflimmern ambulant durchgeführt werden. Die Kardio-Lounge des Krankenhauses befindet sich auf der dritten Etage, dort, wo auch die Herzkatheterlabore ansässig sind. Auch hier konnten Marc Horlitz und sein Team eine Neuerung vermelden: So hat das Porzer Krankenhaus in eine neue Katheteranlage für eines der Labore investiert. Drei Monate musste dieses eingebaut werden und arbeitet nun auch strahlungsärmer, wie Mediziner Ehssan Berenjkoub berichtet. “Die Ambulantisierung ist ein sehr wichtiger Schritt. Wir wollen uns dem anpassen”, so Marc Horlitz. Wichtig sei es dabei ambulante Strukturen zu schaffen und diese mit dem Stationären zu verknüpfen.