Der Gremberghovener Bürgerverein hat zum Tag des offenen Denkmals die Sonnenuhr im Stadtteil vorgestellt
„In Gremberghoven gibt es ein Wahrzeichen, das sich einer aufmerksamen Beachtung der überregionalen Fachwelt erfreut, aber noch nicht mal im Eisenbahnerort jedem bekannt ist“, so Mustafa Kesmez.
Der erste Vorsitzende des Bürgervereins Gremberghoven meint die Sonnenuhr auf der Rückseite der Immobilien am Langobardenplatz. Sie ist die älteste und voll funktionsfähige Sonnenuhr Kölns, die den Krieg heil überstanden hat und immer noch in Betrieb ist.
Zum jüngst durchgeführten bundesweiten Tag des offenen Denkmals hat der Bürgerverein nun die Uhr als Veranstaltungsort anmelden lassen. Auch die Deutsche Gesellschaft für Chronometrie e.V. und der Fachkreis Sonnenuhren hat sich so mit zwei Referenten an der Veranstaltung beteiligt. Rund zwanzig Interessierte informierten sich vor Ort über die besondere Uhr. Gunther Geisler stellte Geschichte und auch die jüngere Vergangenheit der Uhr, inklusive der unlängst durchgeführten umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, vor. Inzwischen ist die Sonnenuhr, angebracht in mehreren Metern Höhe, rund 100 Jahre alt. Der Erbauer müsse ein absoluter Fachmann gewesen sein, so Jutta Kunath und Bernd Roth von der Deutschen Gesellschaft für Chronometrie. Ein Werk mit derartig vielfältigen Möglichkeiten zur Einstellung nach Stunde, halbe Stunde und Monate sei selten zu finden. Trotz langer Suche ließe sich jedoch nicht mehr feststellen, wer der Ersteller gewesen sei, so die Expert*innen.
In Deutschland gebe es aktuell noch rund 19.000 Sonnenuhren, so Roth. Davon seien jedoch nur etwa 100 wesentlich und von Bedeutung. Die Gremberghovener Uhr gehöre dazu, so der Experte. Der Bürgerverein plant nun, eine Beschilderung zu installieren, die auf die besondere Uhr auch von der Straße aus hinweise. (red./Lars Göllnitz)
