Martina Doufrain hat zum 200. Geburtstag der Gaststätte Zur alten Schmiede eine Fotoausstellung mit alten Fotos aus Langel zusammengestellt
„Das ist ja sagenhaft. Ihn kenne ich auch noch.“ Einer der etwas älteren Herren steht vor einem der vielen Bilder und deutet auf eine feiernde Gruppe, festgehalten vor einigen Jahrzehnten per Fotografie. Szenen aus dem Leben in Langel sind es. Vielfach aus der Zeit, als Langel noch mehr Dorf und nicht Teil der Stadt Köln war.
Martina Doufrain hat all die Fotos gesammelt. Und jetzt für eine eintägige Ausstellung zum 200. Jubiläum der Gaststätte Zur alten Schmiede zusammengestellt. Auch die Schmiede ist so natürlich umfangreich dokumentiert. So wie in Doufrains Lieblingsaufnahme, wie sie sagt. Das Foto zeige Paul Keil, erklärt die Gastwirtin. „Sein Name ist auch im Holzbalken hier verewigt“, sagt sie und deutet auf einen der alten Deckenbalken im Raum der Gaststätte. Vermutlich in den 1960er Jahren wurde Keil zusammen mit seiner Mutter, die damals das Haus leitete, abgelichtet. „Die Haustür ist noch die selbe wie im Foto“, erzählt Martina Doufrain, die die Gaststätte seit vierzehn Jahren führt.
Schon vor zehn Jahre habe sie eine Ausstellung dieser Art abgehalten, so die Wirtin. Inzwischen seien aber viele Fotos dazugekommen. Zudem alte Zeitungsartikel. Wie jener von 1973, der in Bild und Text dokumentiert, wie damals die Kühe im Dorf los waren. Nur mit Mühe konnten sie eingefangen werden. Ein Artikel daneben beschreibt das Schicksal eines jungen Familienvaters, der beim Reinigen der Sickergrube verunglückte. Am Vortag des 10. Mai 1968. „Ich habe die Fotos aus ganz verschieden Quellen“, berichtet Martina Doufrain. Mal sei es von Bürgern, mal über Aufrufe in der Zeitung. „Die Ausstellung zeigt, was so alles in Langel passiert ist.“
Und sie bietet eine gute Möglichkeit, über vergangene Zeiten oder auch längst verstorbene Menschen zu sprechen. Sich zu erinnern und das Gestern mit dem Heute zu vergleichen. So wie den ehemaligen Bahnhof im Stadtteil. Heute ein Wohnhaus, sei er einst Halt des sogenannten Rhabarberschlittens, einer Kleinbahn zwischen Zündorf und Siegburg gewesen, so Doufrain. „Die Strecke hat man aber damals ja leider eingestellt.“ (Lars Göllnitz – der Autor bei Instagram: @enqoozee)

