Der belgische Hit-Lieferant Milow hat mit Band das diesjährige Open Air-Port-Festival am Flughafen eröffnet
Grengel – Fliegen sei immer noch ein magischer Moment für ihn, sagt Milow. Auch, wenn er, anders als bei seinem ersten Flug ins Austauschjahr nach dem belgischen Abitur in Richtung San Diego, heute nicht mehr jede Sekunde aus dem Fenster dabei schaue.
Milow, der eigentlich Jonathan Ivo Gilles Vandenbroeck heißt und mittlerweile eine ganze Reihe an international bekannten Hits verbucht hat, hat das diesjährige Open Air-Port-Festival am Flughafen Köln/Bonn eröffnet. Und das mit einem stimmungsvollen Konzert bei milden Temperaturen und sommerlich beschwingter Stimmung. Was auch an den Ohrwürmern liegen dürfte, die der gerade 42 Jahre alt gewordene zweifache Familienvater mitsamt Band präsentierte.
Darunter ASAP, You and Me (In My Pocket) oder auch sein 2008er Durchbruch Ayo Technology – im Original von 50 Cent, Justin Timberlake und Timbaland.
Mit viel Redelaune und Spielfreude steht Milow vor dem Kölner Publikum. Den plötzlich losgehenden Autoalarm im Flughafen-Parkhaus nebenan goutiert er mit: „Oh, das ist mein Auto. Lasst uns ein paar schnelle Nummern spielen. Dann hört man es nicht.“
Und auch den in letzter Zeit vielen verstorbenen Musiker*innen gedenkt er. So spricht Milow von Sugar Man Sixto Rodriguez, von Robbie Robertson und es gibt einen kurzen Auszug aus Sinéad O“Connors Nothing Compares 2 U, gespielt von Multiinstrumentalist und ebenfalls Songwriter Tom Vanstiphout und gesungen von Nina Babet, mit denen Milow zusammen auch als Trio auftritt. Am Flughafen sind noch ein Schlagzeuger und der Kölner Bassist Dominik Krämer dabei. Letzteren dürften einige im Publikum als ehemaliges Mitglied der TV-Band Heavytones kennen. Milow und er sind zudem bei einer der Staffeln von Sing meinen Song zusammen vor Ort in Südafrika gewesen.
Und auch seinem langjährigen Schlagzeuger Oscar gedenkt Milow. Ihm, der 2021 verstarb, hat er auf seinem aktuellen Album einen Song gewidmet. Bei ein paar melancholischen Klängen, geht es an diesem Abend aber vor allem mitreißend und poppig zu.
Das Konzert war der Auftakt zu gleich mehreren Shows auf dem Gelände. Neben einem kölschen Abend spielten zudem Johannes Oerding, die Band Pelemele und die 1980er-Ikonen Alphaville zusammen mit dem Babelsberger Filmorchester beim Festival. Ausgerichtet von der Wahner Veranstaltungsfirma Sa Cova und platziert an einem besonderen Ort. Direkt am Flughafen und mit bester S-Bahn-Anbindung. (Lars Göllnitz – der Autor bei Instagram: @enqoozee)

