Dass es eine solche Veranstaltung bei derartigen Projekten gebe, habe er bislang nicht erlebt, so Stefan Müller vom städtischen Amt für Wohnungswesen. „Es gab nie Probleme.“ Nach einem gemeinsamen Austausch haben sich jüngst Vertreter*innen von Grundschulschule, Politik und Verwaltung, zudem vom Urbacher Bürgerverein, der Sozialraumkoordination und vom direkt benachbarten Neukirchener Erziehungsverein dazu entschieden, eine Infoveranstaltung zum Neubau an der Frankfurter Straße in Urbach abzuhalten.
In das von einem privaten Investor gebaute Appartementhaus sollen ab Mitte August Menschen ohne Wohnung einziehen. Nach und nach insgesamt bis zu 33 Personen, so die Stadt. Diese hat dazu die Immobilie für zunächst zehn Jahre angemietet.
Alle derartig genutzten Immobilien seien relativ voll belegt, so Müller, der bei der Infoveranstaltung für Bürger*innen auch Zahlen nennt: Insgesamt 1.447 wohnungslose Menschen seien auf 79 Wohneinheiten stadtweit verteilt. Insgesamt böten diese 1.500 Plätze. Neuen Wohnraum für diese meist in Not oder andere Zwangslagen geratenen Menschen sei schwer zu bekommen.
„Wir können uns die Objekte nicht aussuchen. Wir müssen nehmen, was wir bekommen“, so Müller. Eine Unterbringung im Hotel etwa, sei zudem deutlich teurer, so Sozialraumkoordination Lara Waldron.
Unter Anwohnenden und Bürger*innen gab es teilweise Kritik und Befürchtungen zum Projekt. Ein Bürger sprach von Ängsten. Andere äußerten Fragen zu der Versorgung mit Mülltonnen und Parkplätzen des Hauses. Wieder eine andere fragte, warum es überhaupt Aufregung gebe. Man müsse den Menschen in Notlagen helfen. Aktuell lebten bereits 101 Wohnungslose im Stadtbezirk Porz. Bislang keine in Urbach, so Müller vom städtischen Amt.
Dieses werde die Immobilie aus 20- bis 25-Quadratmeter-Einheiten inklusive eigenem Bad und Kochnische auch betreuen. Vor allem alleine lebende Personen, teils auch mit Bedarf nach barrierearmen Zugängen, würden im Haus leben, heißt es. Die Stadt sei verpflichtet, diesen zu helfen. Bei möglichen Problemen im Umfeld des Hauses, gelegen nahe des Areals Bungert, gebe es die Möglichkeit zu direkten Kontaktaufnahme per Mail. Darüber könne man über eine Antwort per Mail oder einen Rückruf bitten, so die Stadt.
Auch die Leiterin der Urbacher Grundschule Kupfergasse sicherte zu, falls Probleme, etwa am von der Schule öfter besuchten Bungert, aufträten, dies im Auge zu haben.
Dass man in eine Lage käme, solche Angebote nutzen zu müssen, könne jeden ereilen, so der neue Urbacher Bezirks-Polizist bei der Infoveranstaltung. „Das kann jeden von uns treffen.“
Geäußerte Ängste und Informationen