Das Drucken seiner Arbeiten könne niemand anders erledigen, so Volker Lehnert. Vor allem deshalb, weil der Druck Teil seines künstlerischen Prozesses sei. Jede Druckstufe bedinge die nächste, sagt Lehnert, der auch malt und zeichnet.
Im Museum Zündorfer Wehrturm zeigt der im Saarland geborene und nun in Witten an der Ruhr lebende Künstler vor allem seine Druckarbeiten – darunter Lithografien, Hochdrucke und Radierungen. Sogar am Morgen vor der Eröffnung der Ausstellung unter dem absolut wörtlich zu nehmenden Titel „Eigendruck“ habe er noch radiert, so Lehnert.
Ein Handwerk, das inzwischen vor allem Künstlerinnen ausübten, berichtet er. Den Beruf des Lithografen etwa, gebe es schon lange nicht mehr. Künstlerischer Druck gehöre mittlerweile zum Weltkulturerbe, so Volker Lehnert. 41 Jahre hat er an verschiedenen Orten künstlerisch gelehrt. Manche seiner Arbeiten, die er im Wehrturm zeigt, hätten ihre Anfänge in den 1990er Jahren. Lange blieben sie unveröffentlicht. Später habe er sie wiederentdeckt im Archiv und für die Schau finalisiert.
Dass die Besucherinnen im Wehrturm vor allem einen Einblick in seine Druckarbeiten bekommen, sei eine bewusste Entscheidung gewesen, so der Künstler. Sie wirkten in einem fast intimen Raum besser. Seine großformatigen Malereien etwa, bräuchten mehr Platz.
Wobei die Drucke, teils Unikate, teils in Kleinserien, in ihrer Entstehung nicht reine Druckarbeiten sind. Bis zu 20 Zeichnungen gingen ihnen voraus, erzählt Lehnert. Zudem kämen verschiedene Werkzeuge zum Einsatz. Arrangiert, wie einzelne Instrumente in der Musik. Sein Atelier in Witten werde so zum Labor, so Lehnert. Obwohl er sonst eigentlich kein technischer Mensch sei, probiere er technisch viel aus. Was das Arbeiten betriebswirtschaftlich manchmal zur Katastrophe mache, scherzt er. zuendorfer-wehrturm.de, www.volkerlehnert.de