StartLokalesPorz"Seit Februar keine Niederschläge"

„Seit Februar keine Niederschläge“

Der derzeitige Stand sei folgender, so Landwirt Stefan Werres: Aktuell sei die Ernte trotz wochenlanger Trockenheit nicht in Gefahr. Dennoch sei es fünf vor zwölf. „Es ist schon sehr trocken und der Weizen braucht schon Niederschläge“, so Werres, der in vierter Generation den Weilerhof auf Niederkasseler Stadtgebiet, nahe Libur, bewirtschaftet.
Werres ist Mitglied bei Drüber und Drunter e.V., einem Zusammenschluss von Landwirten mit Feldern im Rhein-Bogen vom südlichen Stadtbezirk Porz bis hin zur Sieg-Fähre. Seit 40 Jahren engagierte sich der Arbeitskreis aus kommunalen Wasserversorgern und Landwirten, um die Zusammenarbeit und den Naturschutz zu optimieren.

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Achim Roth, Landwirt Stefan Werres und Nancy Kitz von den Stadtwerken Niederkassel (v.l.). Foto: Göllnitz

Für ihn als Landwirt sei der Boden das größte Kapital, so Werres. Wichtig sei etwa ein guter Humusgehalt, zudem ausreichend Wasser und Nährstoffe im Boden. Insgesamt komme man aus eher trockenen Jahren, wobei 2023 und 2024 eher nass gewesen seien. So auch der zurückliegende Winter, erklärt Achim Roth, der den Arbeitskreis landwirtschaftlich berät.
Um den Boden in seiner Wasserspeicherkapazität zu stärken, würde nun ganzjährig angebaut. Dies verringere die Verdunstung, der Boden nehme Niederschläge anders auf, so Roth. So setzt Landwirt Werres im Winter etwa auf Senf oder Ölrettich. Im Somme sind es die Klassiker Weizen und Zuckerrüben, die er kultiviert. Auch Raps sei verstärkt dazu gekommen, so Roth und Werres.
Nancy Kitz, stellvertretende Fachbereichsleitung der Stadtwerke Niederkassel, begrüßt, dass die Landwirte bewusst wirtschaften. Generell sei die Region aus Rhein und Sieg gut mit Grundwasser versorgt. Viele Gewässer unter und über der Erde flößen hierhin. Auch das Regenwasser sei durchaus üppig, sagt sie. Die Brunnen so gut gefüllt.

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Ein Klassiker auf den Feldern im Rhein-Bogen: Zuckerrüben. Foto: Göllnitz

Das sieht auch Roth so: Nicht die Niederschläge seien das Problem. Eher, dass sie zu schnell die Region verließen. Die Stadt Niederkassel setzte so auf öffentlichen, aber auch auf privaten Grundstücken auf mehr Sickerflächen, weniger Versiegelung, so Kitz. Auf letzteren sei dies auch landesweit gesetzlich vorgeschrieben.
Bezogen auf klimatische Veränderungen habe man den Boden gerade gut im Griff, so Landwirt Werres. Dennoch: Andere Kulturen anzubauen, sei eher schwierig. Es gehe ja auch immer um die Vermarktbarkeit, erklärt er. Daher setze man weiter auf veränderte Fruchtfolgen. „Die Landwirte im Arbeitskreis stellen dazu Versuche an“, berichtet Berater Achim Roth.

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