StartLokalesFinkenberg"Ein Diamant der Synagogengemeinde"

„Ein Diamant der Synagogengemeinde“

Gerührt sei sie, wie viele Menschen zur Feier vor Ort seien. Für wie viele Menschen das Begegnungszentrum der „Synagogen-Gemeinde Köln“ an der Finkenberger Theodor-Heuss-Straße ein Ort für Dialog, Miteinander und ein Zuhause sei, so Natalia Töpfer.

Seit mehreren Jahren leitet sie das Zentrum, das eigentlich schon im September 2024 das 20. Jahr seines Bestehens begehen konnte. Dass nur im folgenden März gefeiert werde, habe vor allem einen Grund, erklärt Dr. Michael Rado vom Vorstand der Kölner Synagogengemeinde. Bis kurz vor der Feier habe man renoviert im Haus, so Rado. „Die 20-Jahre-Feier jetzt ist eine rheinisch-jüdische Lösung“, scherzt er. Dass das Begegnungszentrum, auch mit seinen Angeboten, so ausschaue wie an diesem Tag, liege vor allem auch an Leiterin Natalia Töpfer, stellt Rado in seiner Ansprache zum Fest fest. „Die Töpferin ist stark. Sie ist ein Gewinn“, sagt er.

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Humorvoll und unterhaltsam: Dr. Michael Rado vom Vorstand der Kölner Synagogengemeinde während seiner Rede. Foto: Göllnitz

Töpfers Vorgängerin Stella Shcherbatova ist ebenfalls vor Ort. Sie ist 2004 zum Start direkt vom Vorstand der Synagogengemeinde auf den Leiterinnenposten gewechselt. „Wenn das Zentrum überhaupt existiert, dann wegen ihr“, so Rado. „Sie ist Madame Porz.“ Das Begegnungszentrum wurde damals ein weiterer Standort der Gemeinde, nach denen an der Rohnstraße und der Ottostraße in der Innenstadt Kölns. Besonders auch Menschen aus den post-sowjetischen Ländern hätten in Finkenberg einen Ort gefunden, erstmals ihren jüdischen Glauben zu leben, berichtet Leiterin Töpfer.

Schon immer sei man für den interreligiösen Dialog und gegen Antisemitismus eingetreten. Als Gemeinde und Zentrum sei man zudem Teil der Arbeitsgruppe der Porzer Religionen, so Töpfer. Und so schauen auch Vertreter der katholischen und der evangelischen, zudem aus der Verwaltung zur Feier vorbei.

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Zur Feier gab es Musik und reichlich Andrang. Foto: Göllnitz

15 Mitarbeitende zählt das im Zentrum aktive Team. Zudem seien viele Ehrenamtliche im Einsatz, so die Leiterin. Auf dem Programm stehen Angebote zu Anti-Diskriminierung, im Sport, Beratungs- und Sprachkurse, zudem kulinarische Aktivitäten und Integratives. Darunter einiges, das man von der Stadt oder dem LVR übernommen habe, so Michael Rado. In den vergangenen Jahren auch für Menschen, die die Ukraine verlassen haben oder mussten, erzählt Natalia Töpfer. „Wir geben den Menschen das Gefühl, dass auch ihre Muttersprache und Kultur nicht in Vergessenheit gerät.“ Sie selbst wisse, was es bedeute, Integration zu leben, so Töpfer. „Wir alle wünschen uns, dass das jüdische leben in Porz weitergeht.“

Das Begegnungszentrum sei nichts anderes als ein Diamant der Synagogengemeinde, so Rado. „Ein Erfolg sondergleichen.“

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