„Spaß ist wichtig. Spaß, Roboter zu programmieren. Und wir haben Spaß, euch dabei zuzuschauen.“ Alexander Mühlens, Vice President und Head of Business Unit Low Cost Automation beim Weltunternehmen igus in Lind, gibt das Startsignal.
In den Räumen des Herstellers für Hochleistungskunststoffe und Roboter treffen sich junge Aktive aus der Roboter-Szene. Angereist von Schulen und Hochschulen. RoboCup Junior heißt die Veranstaltung, die nun zum zweiten Mal mit einer Vorrunde bei igus stattfindet. Für die jungen angehenden Roboter-Expertinnen hat das gleich mehrere Vorteile: Man stelle den Ort kostenfrei zur Verfügung. Die Ausrichter hätten oft Probleme passende Locations zu finden, erklärt Mühlens. Zudem können die Akteure vor Ort Betriebsbesichtigungen wahrnehmen, werden umfangreich bewirtet und für manch jemanden springt auch noch ein Praktikumsplatz oder ähnliches dabei heraus. Im Vorjahr habe man neun Praktikantinnen dadurch gewonnen, so Mühlens.
Beim Wettkampf treten die selbst gebauten Roboter in mehreren Disziplinen an. Im direkten Fußballduell oder auch als Rettungsroboter beim Herausfinden aus einem Labyrinth. Für die siegreichen Teams geht es weiter zum NRW-Ausscheid. Danach steht das Bundesfinale an. „Die jungen Teilnehmen verproben das, war wir später als Ingenieure auch machen“, so Mühlens.
Das Unternehmen igus nutzt den Tag gleich auch noch, um seine neue RBTX Robotics Academy zu eröffnen. Hier werden Kundinnen und weitere Interessierte im Umgang mit den eigenen, bei igus maßgeschneidert zusammengestellten, Robotern geschult.
Ebenfalls könnten Kundinnen vor Ort ihre Anwendungen vertesten, erklärt der Vice President. „Oder wir machen das für sie.“ Durch den Bau aus Hochleistungskunststoffen seien die igus-Roboter besonders wenig wartungsintensiv, zudem preislich günstiger als andere. Bei den maßgeschneiderten Robotern integriere man nicht nur eigens gebaute, auch die anderer Hersteller, so Mühlens.
Im Showroom steht so etwa einer, der von Streitkräften zum Aufspüren und Entschärfen von Bodenminen genutzt wird. Andere können Burger im Fast Food-Restaurant zusammenstellen. Seit etwa zwei bis drei Jahren werde er nicht mehr gefragt, ob Roboter dem Menschen Arbeit wegnähmen, berichtet Alexander Mühlens. Sie übernähmen vielmehr Tätigkeiten, die für den Menschen zu repetitiv oder langweilig seien, sagt er.