Viele Jahrzehnte stand er als ehemals kleiner unbeachteter Busch am Rande des Lagerplatzes in Ensen. Nun hat der Baum am Rhein-Ufer eine beachtliche Größe erreicht. Für Jörg Pfennig, ortshistorisch interessiert und aktiv im Archiv der Bürgervereinigung Ensen-Westhoven, ist er ein Wahrzeichen.
„Als kleiner Strauch wuchs er seit der 1970er-Jahren zunächst unbeachtet auf“, so Pfennig. Inzwischen habe der vielarmige Baum eine Höhe von über zehn Metern erreicht und trotze auch allen jährlichen Hochwasserfluten.
„In seinen über 50 Jahren sah er zu, wie die Kinder der Grundschule auf dem Lagerplatz Sport trieben, die alljährlichen Sonnenwendfeiern mit einem riesigen Feuer begangen wurden und die Ensener Vikinger Karneval feierten“, erzählt der Ortskundige. Auch hätten ihn inzwischen hunderte von Hunden, die täglich zu ihm oder an ihm vorbei geführt werden, besucht. „Von den zwei Baumstämmen ragt einer fast senkrecht in die Höhe, der andere wuchs zum Rhein hin. So, als wollte er den vorbeifahrenden Schiffern zuwinken.“
Inzwischen in die Jahre gekommen, scheine der Baum nun an Stabilität verloren zu haben, so Pfennig. Das Dezember-Hochwasser von eher geringen 6,20 Metern habe ihm arg zugesetzt. „Den zum Rhein geneigten Stamm hat die starke Strömung des Hochwassers abgebrochen. Aber trotzig ragt noch der zweite Stamm zum Himmel“, so Jörg Pfennig. Erhoffe, dass das Wahrzeichen vom Lagerplatz noch nicht aufgegeben habe. (red./Lars Göllnitz)