In Franken, gleich nebenan zu ihrer Heimatstadt, gebe es einen Ort namens Zirndorf. Heute sei sie in Zündorf, merkt Kabarettistin Mia Pittroff an. Zur dortigen Klosterkapelle ist Pittroff derweil aus Berlin angereist, wo sie seit 13 Jahren lebt. Und beides bekommt das Publikum in der inzwischen seit vielen Jahren kulturell bespielten Kapelle auch mit: Kurz vor der Pause widmet sich Pittroff dem Drang der Menschen, möglichst viel auf Social Media zu posten. Im Lied eine Textzeile zum Berliner Bezirk „Prenz“Berg“ vor.
Das Fränkische merkt man der Kabarettistin vor allem beim Sprechen an. Leicht schimmert der Dialekt durch. Seitdem sie in Berlin lebe, spreche sie auch mehr als ein, zwei Worte am Stück. Anders als es die Franken täten, so Mia Pittroff. „Seitdem geht es auch mit der Karriere voran“, scherzt sie.
Inhaltlich macht sich Pittroff auf den Weg durch Zeitgeistiges und Aktuelles. Es geht um Politik (Zitat: „Wenn Friedrich Merz Kanzler wird, wird wahrscheinlich auch der Käseigel wieder modern.“), um Vorsätze fürs neue Jahr („Waren Sie heute auch schon Eisbaden? In Berlin laufen überall Menschen mit Bademänteln draußen herum.“) oder auch um ihre eigene Freude am Podcasts-Hören. „Ich habe so ein bisschen eine Sucht entwickelt. Bei Google habe ich dann mal nach den Symptomen geschaut – und da wurde mir dann auch gleich ein Podcast zum Thema empfohlen…“
Für die Klosterkapelle ist Mia Pittroffs Auftritt der Start ins Veranstaltungsprogramm des Jahres. Phillip Erdle vom betreibenden Kulturverein fasst das Geplante so zusammen: „Wir sind immer bemüht, die besten Künstler dieses Planeten, sofern sie herkommen zu uns, zu verpflichten.“ Bis zum Sommer gibt es so etwa noch klassische Gitarrenmusik (am 16. Februar und 16. März), das Tom Daun-Duett mit Dudelsackmusik, Fusion-Experimente von Klaus Mages und Frank Haunschild oder auch lateinamerikanische Klänge vom Antigua Quartett.
„Wir sind ein Verein, der ohne öffentliche Förderung, Kultur anbietet“, so Erdle. Begleitend dazu gibt es in der Pause stets eine Bewirtung in den historischen Räumen des Gebäudes. Wobei besonders die Stullen mit Schmalz großen Absatz fänden, wie Inge Kämpf vom Kulturverein verrät.
Kabarettistin Mia Pittroff freut sich ebenfalls über den Zuspruch des Publikums: „Auch mental läuft es bei euch“, stellt sie humorvoll fest. „Ihr seid in der Lage, mit 50 anderen Leuten anderthalb Stunden in einem angedunkelten Raum zu sitzen.“