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Naturwissenschaften anders vermitteln

Seit 2021 arbeitet das Stadtgymnasium über das Projekt „TuWaS!“ mit der IHK zusammen – diese stellt besondere Mitmach-Lehrinhalte bereit. Diese und viele weitere Neuigkeiten und Geschichten aus dem Stadtbezirk Porz, diese Woche in Porz am Montag.

Das Team von Porz am Montag wünscht einen guten Start ins Jahr 2025. Danke fürs Lesen und für die Treue.

Porz-Mitte – „Wir vermuten, dass das hier Zucker ist“, sagt eine der Siebtklässlerinnen. „Eher kein Salz, weil es so einen Glanz hat.“ Ausgestattet mit Schutzbrille, einer Flüssigkeit in einem kleinen Fläschchen und verschiedenen Pulvern auf einer speziellen Unterlage bringt sie die Stoffe zusammen. Manchmal verklumpt die Flüssigkeit, mal entsteht eine Blase, mal ändert sich die Farbe.

Aufgeteilt in Kleingruppen und angeleitet von Lehrer Halil Shaqiri widmen sich die Schüler*innen des Stadtgymnasiums einem besonderen Chemie-Unterricht. Einem, in dem es um forschendes Lernen gehe, wie Ingrid Böhm-Laubhold erklärt. Sie ist „TuWaS! Rheinland“-Projektleitung bei der Industrie- und Handelskammer (IHK). Ein Projekt, das naturwissenschaftlich-technische Fächer mit einem Mitmachaspekt versieht.

Nach einer Schulung, bekommen die Lehrenden an mitmachenden Grundschulen, Förderschulen und weiterführenden Schulen spezielle Unterrichtsmaterialien in pinken Boxen bereitgestellt – und das für die Fächer Biologie, Physik, Technik oder auch Chemie. Das sei einfach extrem praktikabel und decke genau die Themen ab, die im Unterricht besprochen würden, so Lehrer Halil Shaqiri. Zusammen mit Biologie-Kollege Dirk Achteresch ist er „TuWaS“-Koordinator am Stadtgymnasium.

Seit 2021 arbeitet die Schule mit der IHK dafür zusammen, berichtet „TuWaS! Rheinland“-Projektkoordinatorin Carolin Schulte. An insgesamt 190 Schulen in Köln, am mittleren Niederrhein und im Kreis Bonn-Rhein-Sieg haben die dortigen IHKs das Projekt etabliert. Düsseldorf folge 2025, so Ingrid Böhm-Laubhold. Wartung und Zustellung der Lernboxen über einen Logistiker übernimmt die IHK. Für das Finanzielle sorgt ein Förderpartner. Am Stadtgymnasium hat gerade jüngst die TÜV Rheinland Stiftung diese Rolle übernommen.

Während der Lernansatz immer aktiv ist, es um Ausprobieren und Dokumentation geht, so sind die Themen breit gefächert. In Biologie werden etwa Schmetterlinge über einen gesamten Lebenszyklus begleitet, danach gemeinsam freigelassen. In Chemie werden praktisch Stoffe erforscht. Alleine bei der Ausstattung stoße man als Schule manchmal an Grenzen, berichtet Lehrer Dirk Achteresch. Mit „TuWaS!“ bekomme man auch gleich schon einmal dreißig Kleinmikroskope mit bereitgestellt. Alle Schüler*innen könnten so mitmachen.

„Man darf auch Fehler machen. Zudem wird das miteinander Arbeiten als Kompetenz gefördert“, so Ingrid Böhm-Laubhold. „TuWaS!“, das von der Technischen Universität Berlin fachlich begleitet wird, sei eine Erfolgsstory. Inzwischen gebe es sogar den ersten Schüler, der über das Projekt zunächst ein Praktikum, dann eine Ausbildungsstelle bekommen habe, sagt sie. Denn auch darum gehe es: Junge Menschen für Naturwissenschaften zu begeistern. Ein Plan der am Stadtgymnasium aufzugehen scheint: jedes Jahr gebe es immer wieder Leistungskurse in Biologie und Chemie, zudem Abiturient*innen, die ein solches Studium angingen, so Schulleiterin Evelyn Pfalz. (Lars Göllnitz – der Autor bei Instagram: @enqoozee)

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