„Wenn die Kinder erst mit zehn Jahren zu uns kommen, dann sind vier Jahre einfach verloren“, so Ralf Werheid. Gerade im Stadtteil Finkenberg sei es wichtig, frühzeitig zu unterstützen und Kontakte aufzubauen, erklärt der Geschäftsführer des Jugendträgers OT, der das Jugendzentrum OT Arche Nova im Stadtteil führt.
Von der Stadt würden Übermittagsangebote erst ab dem Alter von zehn Jahren mitgetragen. Die OT beginnt bereits ab sechs mit ihrem Angebot. Drei Ehrenamtliche und eine Halbtagskraft empfangen und betreuen die junge Gäste ab 11.30 Uhr. Bis 16 Uhr reiche die Betreuung, die auch Hausaufgabenhilfe und ein warmes Mittagessen, bereitgestellt vom Träger PariSozial und zubereitet im Bürgerzentrum ein paar Meter entfernt, beinhaltet. Seit 1999 bietet die OT das Angebot an. Damals habe man den Bedarf festgestellt, so Werheid. Immer mehr Kinder hätten mittags nichts zu Essen bekommen, weil beide Elternteile arbeiteten, sagt er. Für Eltern kostet das Angebot 25 Euro monatlich. Komme ein zweites Kind dazu, sänken die Preise, erklärt Werheid. Könnten sich Eltern das Angebot gar nicht leisten, so helfe die Initiative Bildung und Teilhabe der Stadt.
Um die pädagogische Halbtagsstelle für die Übermittagsbetreuung, immerhin 19,5 Stunden die Woche, finanzieren zu können, müsse man eigens Gelder beschaffen, erklärt Werheid. Eine Spende der Stiftung Wunschpunkte für Kinder kommt so gerade recht. Bis 2027 hat die vielfach aktive Stiftung Wunschpunkte für Kinder mit Sitz in Langel jährlich 6.000 Euro zugesagt. Bereits 2023 habe Wunschpunkte für Kinder den gleich Betrag für die Beschaffung von Sachgegenständen, wie etwa einem abwaschbaren Ledersofa oder auch Stühlen, an die OT Arche Nova übergeben. Auch bei der Anschaffung solcher Dinge helfe kein städtisches Budget, berichtet Ralf Werheid.