Der Türklopfer könne auch ein Griff zum Aufziehen gewesen sein, so Julia Müller vom Museumsdienst der Stadt Köln. Klar sei: Er ist aus massivem Eisen und rund 2.000 Jahre alt. Mit dabei bei der mobilen Ausstellung “museenkoeln IN DER BOX” ist er deshalb, weil sein Fundort nicht dokumentiert wurde. Damit sei er für die Forschung praktisch wertlos, so Müller.
Sie hat maßgeblich die Schau zusammengestellt, die, 2019 konzipiert, fernab der Kölner Museen in der Innenstadt durch die Stadtteile reist. Nun hat sie eine Woche Halt in der Hoffnungskirche in Finkenberg gemacht. Mit dabei reichlich Objekte, Bilder und Geschichten zum Thema Wohnen.
Gang bewusst seien die Ausstellungstücke so angelegt, dass die Betrachtenden darüber ins Gespräch gerieten. So etwa beim alten grünen Telefon mit Wälhscheibe oder auch über die Installation aus verschiedenen Häuserklingeln, die beim Drücken jeweils einen anderen Ton oder Wortbeitrag abspielen.
“Uns ist wichtig zu zeigen, dass wir alle Teil des kulturellen Erbes der Stadt sind”, so Müller. Nicht nur die Hochkultur in den Museen. Dabei ist die mobile Schau, die auch schon in neun anderen Stadtteilen, etwa im Bürgerhaus Kalk oder in Chorweiler, zu Gast war, nach drei Themenbereichen aufgestellt:
Willkommens- und Begrüßungskultur, das Viertel und die Stadt als Lebensraum, mit Möglichkeiten, aber auch Regeln, und die eigenen vier Wände als Grundbedürfnis des Lebens, so Müller. All das ist multikulturell angelegt. Man habe geschaut, wo die Gemeinsamkeiten über die Kulturen hinweg lägen, so Julia Müller.
In der Woche vor Ort gibt es Mitmachangebote und Aktion für Kindertagesstätten, aber auch für erwachsene Besucher*innen. Wobei die Ausstellung nicht als Marketingsinstrument dienen solle, um Menschen in die Museen zu locken. Das wäre nur ein schöner Nebeneffekt, so Müller.
Der Museumsdienst der Stadt Köln bietet mehrere solcher sogenannter Outreach-Projekte an. Dabei gebe es Programme für alle Altersgruppen, erklärt Müller. Besuche können beim Museumsdienst angefragt werden. https://www.museen.koeln