“Der Parking Day ist eine Möglichkeit, dies zu illustrieren”, so Klaus Schäfer vom Bündnis Porz-Mitte. Gemeint ist eine Andersnutzung der Karlstraße in Porz-Mitte.
Zum seit 2005 international begangenen Aktionstag Parking Day, der auf die Re-Urbanisierung von Innenstädten abzielt, hat das Porzer Bündnis aus Ehrenamtlichen die Karlstraße von Autos befreit – zu Gunsten von Vorträgen, etwa durch die lokalen Scientists for Future, einen Fahrradparcours, ein Klimaquiz, Liegestühle und Informationsmöglichkeiten.
Die Straße sei temporär gesperrt und der Verkehr in Porz-Mitte breche keinesfalls zusammen, so Schäfer, der in der Karlstraße keine für den Durchgangsverkehr nötige sieht. So viel Platz werde hier dem Auto zugesprochen, findet er. Nehme man die schräg angelegten Parkbuchten dazu, seien es fünf Spuren.
Ihm und dem Bündnis schweben andere Ideen vor: Die Straße könne zum Shared Space werden, findet Schäfer. Ein Ort, an dem Radfahrende und Fußgänger*innen Vorrang vor dem Auto hätten. Begrünung durch Bäume und Sitzmöglichkeiten könnten die Straße weiter aufwerten. Was auch für die Geschäftsleute und Anwohnenden wiederum Vorteile hätte, so Schäfer. Diese seien auch Größtenteils mit dem Parking Day einverstanden.
Diese Seite der Karlstraße würde aktuell eher stiefmütterlich betrachtet, findet Klaus Schäfer. Als Shared Space biete sie einen guten Zugang zu begrünten Gebieten auf der anderen Straßenseite. Nach eigenen Messungen liege die Temperatur dort an heißen Tagen neun Grad unter der im direkten Zentrum. Zudem würde weniger Autoverkehr in der Karlstraße dort auch weniger Lärm und Abgasbelastung mit sich bringen.
“Wir wollen keinen vertreiben oder vor den Kopf stoßen”, so Schäfer. Autos sollten nicht verbannt werden, sagt er. Es müsse nur anders gedacht werden. “Das Ergebnis soll kosensfähig und alle Beteiligten damit zufrieden sein.”