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Handball hat weiter Sogwirkung

“Langweilig wird es hier nie”, so Tobias Carspecken. Er ist Abteilungsleiter Handball beim Club TV “Jahn” Köln-Wahn und hat die Entwicklung des ersten Herrenteams in den letzten Jahren nicht nur in dieser Position verfolgt.

Aktuell spielen die Wahner in der Verbandsliga Nordrhein, der sechsthöchsten Spielklasse in Deutschland, und sind mit Siegen in die Saison gestartet. “Unsere goldenen Zeiten waren aber die 1990er Jahre”, erzählt Carspecken. Damals sei man in die dritte Liga aufgestiegen. Noch 2019 spielte man in der Regionalliga, zu diesem Zeitpunkt die vierthöchste Spielklasse. Ein paar Jahre später, 2024, feiert die Handballabteilung im Verein das 100. Jahr ihres Bestehens. Passenderweise mit einem Heimspiel gegen den TuS Niederpleis. Der ist amtierender Rhein-Sieg-Kreis-Meister und erinnert die Wahner an besondere Spiele.

Gegen Niederpleis habe man sich “mitreißende Duelle in der damals drittklassigen Regionalliga” geliefert, schreibt der Club auf seiner Webseite. Zum mit Sommerfest und Vorspielen durch die zweite und dritte Mannschaft flankierten Spiel in der Wahner Großsporthalle, reicht es zum Geburtstag letztlich zu einem ungefährdeten 39:23-Sieg. Die Wahner stehen damit mit drei Siegen aus drei Spielen an der Spitze der 14 Teams starken Tabelle.

Man wolle schon wieder aufsteigen, sagt so auch Abteilungsleiter Carspecken. “Es wäre schön, wenn wir den Sprung in die Oberliga schaffen.” Dennoch gebe es auch Hindernisse: So fehle mit einer nicht existierenden B- und C-Jugendmannschaft etwas der Unterbau im Nachwuchs, sagt Carspecken. Eingeschränkte Hallenzeiten und langer Schulunterricht mache das Jugendtraining nicht immer einfach. Wie viele Vereine habe man zudem mit steigenden Kosten und Mitgliederrückgängen umzugehen. “Wir schwimmen nicht im Geld”, so Carspecken. Wenngleich man auf eine ganze Reihe langjähriger Sponsoren vertrauen könne – so etwa der Flughafen Köln/Bonn als Hauptförderer.

Handball habe weiter eine Sogwirkung, stellt Carspecken fest. Dennoch müsse man sich etwas einfallen lassen. Für den Sommer sei etwa ein Jugendcamp mit Ex-Profi Chrischa Hannawald angesetzt. “Wir haben insgesamt eine hohe Eigengewächsquote im Verein”, so Carspecken. “Uns sind Zusammenhalt und sportliche Werte wichtig”, sagt er. Auch in der ersten Mannschaft sei das zu spüren. Viele Spieler seien dabei, weil sie wirklich Freude daran hätten.

Passend zum Jubiläumsspiel gegen Niederpleis, zur festen Anwurfzeit, samstags um 18:30 Uhr, laufen sie mit einem besonderen Lorbeer umkranzten Vereinslogo auf der Brust auf. Während die Handballer im Club das 100. Jahr ihres Bestehens feiern – los ging es einst mit Feldhandball, erzählt Carspecken -, begeht der Gesamtclub sein 115. Jahr.

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