Beim TV Ensen-Westhoven gibt es seit zehn Jahre eine Boule-Abteilung – Abteilungsleiter Volker Barlen über die Freude am Spiel.
Es sei schon sehr klischeehaft gewesen, wie er einst zum Boule-Spielen gekommen sei, erzählt Volker Barlen. “In Südfrankreich bin ich mit Siebzehn von ein paar älteren Herren zum Mitspielen aufgefordert worden. Ich erwiderte: Ich habe doch gar keine Ahnung und auch keine Kugeln. Aber das war kein Problem.” Natürlich habe es auch Käse, Baguette und Rotwein gegeben, so Barlen. Und viel Geselligkeit. Und genau das habe ihn überzeugt.
Bis heute ist die Liebe zum Sport geblieben. Inzwischen ist Barlen Leiter der Abteilung Boule beim TV Ensen-Westhoven. Der Verein hat vor zehn Jahren eine brach liegende Boule-Bahn wieder aktiviert. “Wir haben damals einen Aufruf über die Zeitungen gestartet”, erinnert sich Lars Laufenberg, erster Vorsitzender des Clubs. Gleich hätten sich zehn Interessierte gemeldet. Heute habe die Abteilung rund 40 Aktive, so Laufenberg.
Ein Einstieg ist niederschwellig möglich: “Boule ist keine Kunst. Es gibt ein paar Regeln, aber die sind schnell gelernt”, berichtet Volker Barlen. “Man kann einfach einsteigen. Viele der Neuen haben die Kugeln zum ersten Mal in der Hand”, weiß auch Barlens Frau Ulrike. Sie spiele, angepasst an ihre Handgröße, mit eher kleineren Kugeln. Ihr Mann nutze die größeren mit bis zu 80 Millimeter Durchmesser. Dieser wiederum habe im Laufe der Jahre auch eine medizinischen Aspekt beim Spielen festgestellt, sagt er. “Boule gibt es schon seit 3.000 Jahren.” Schon die alten Griechen hätten einen positiven psychosomatischen Effekt festgestellt. Zudem könnten auch Menschen mit Demenz oder Parkinson gut mitspielen. “Es erfordert noch einmal eine ganz andere Koordination als im normalen Leben”, so Volker Barlen.
Mittwochs und samstags finden offene Spielrunden beim TV Ensen-Westhoven auf dem Vereinsgelände an der Oberstraße statt. Interessierte können zum Probespielen vorbeischauen. Wenngleich es einige ambitionierte Aktive gebe und die Abteilung auch Mitglied des Boule-Verbandes sei, stehe vor allem auch die Freude am Spielen und das Gesellige im Mittelpunkt, so der Abteilungsleiter.
Er hofft, zudem auch die Kooperation mit dem offenen Ganztag der Grundschule Hohe Straße wieder aktivieren zu können. “Die Kinder sind an der frischen Luft und es wird in einer gewissen Art auch die Konzentration gefördert”, so Barlen. Auch er selbst hat im jungen Alter die Freude am Spiel entdeckt. Dass die Aktiven als Abteilung an einen großen Verein angeschlossen seien, sei schon etwas Besonderes. “Sozusagen als Känguru-Abteilung. Das hat viele Vorteile”, wie er sagt.